Wolfgang Hügel

"Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!"

Mit diesem Gedicht: "Stufen" von Hermann Hesse möchte ich Euch allen, als Familie von Wolfgang, wünschen, dass Ihr Vertrauen und Kraft fürs Loslassen findet. Ich weiß aus meiner Nahtoderfahrung damals, dass der Ort, an den wir alle am Ende gehen, ganz wundervoll ist -  und ich weiß, dass es Wolfgang dort gut geht. 

Ich hoffe, dass ich Euch damit ein wenig Trost spenden kann - auch wenn es für diejenigen, die zurück bleiben, schwer ist, "weiter zu machen" ...

Fühlt Euch alle aus der Ferne umarmt! HERZliche Grüße aus Zypern sendet Sabine

P. S.: Ich bin gerne für Euch da - die Mailadresse habt Ihr ja jetzt.